Folgen der Geldschwemme: Die Zentralbanken schaden Wirtschaft und Sparern

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Mit der lange Zeit gewohnten Zurückhaltung der Währungshüter ist es mittlerweile vorbei: Für Nikolas Kreuz, Geschäftsführer von INVIOS, sind die Notenbanken heute der wichtigste Marktteilnehmer – mit unerfreulichen Konsequenzen.

Nach dem Notenbankertreffen in Jackson Hole und vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank ist eines klar geworden: Die Währungshüter weltweit wollen den in den Krisen gewonnenen Spielraum nicht wieder abgeben. „Die Notenbanken betreiben jetzt mehr und mehr Wirtschaftspolitik und hebeln dazu mit ihren immensen Mitteln marktwirtschaftliche Regeln aus“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH, einem bankenunabhängigen Institut für Vermögenssicherung und Vermögensverwaltung in Hamburg. Dabei würden sie von hehren Motiven geleitet – oder getrieben.

Die eigentliche Aufgabe der Notenbanken trete in den Hintergrund: Geld als Schmierstoff für die Wirtschaft bereitzustellen. Angesichts niedriger Inflationsraten stand auch die Sicherung der Preisstabilität nicht mehr sonderlich im Mittelpunkt der Notenbank-Arbeit. „Geld in der richtigen Menge und zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen oder auch zu verknappen, das ist die Kunst der Notenbanker“, so Kreuz.

Notenbanken als wichtigste Marktteilnehmer
Mit den Mitteln des Zinses den Wert der Währungen zu steuern, gehörte lange zur Kür. „Das galt manchem Puristen schon als zu stark an die wirtschaftlichen Wünsche der Regierungen angelehnt, wenn denn etwa eine Schwächung der eigenen Währung zur Exportbelebung eingesetzt wurde“, erläutert Kreuz. Doch mit der vornehmen Zurückhaltung sei es vorbei, die Notenbanken sind mittlerweile in ihrer Gesamtheit der stärkste, wichtigste und einflussreichste Marktteilnehmer. Alle anderen spielten nur noch Nebenrollen – oder sind etwa als Privatanleger zu kaum noch wahrnehmbaren Statisten degradiert.

Mehr noch: Da sich die Notenbanken erkennbar nicht mehr an die ihnen auferlegten Regeln hielten, seien alle zukünftigen Aktivitäten genauso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich. Das heißt: „Niemand weiß, was die Notenbanken als Nächstes angehen werden, immer mit Krisenbekämpfung als Begründung“, sagt Kreuz. „Ein klares Handeln ist nicht mehr zu erwarten. Das führt zu Ungewissheit und Unsicherheit bei allen anderen Marktteilnehmern.“

Finanzminister verlernen das Haushalten
Werden weiter Billionen in die Wirtschaft gepumpt oder kommt ein abrupter Stopp? Werden die Zinsen niedrig gehalten oder zur Bekämpfung der steigenden Inflation erhöht? „Das Instrumentarium hat sich verselbständigt, die Wirtschaft weiß nicht mehr, wohin die Zentralbanken wollen, und wird über kurz oder lang ihre Tätigkeit verringern“, sagt Kreuz. Ganz abgesehen davon erhielten die Notenbanken mit ihrer Politik gerade Unternehmen am Leben, die eigentlich schon lange nicht mehr lebensfähig sind.

Nullzinspolitik und in Kauf genommene hohe Inflation helfen zwar den Staaten, sich zu entschulden. „Weil aber die Finanzminister gerade das Haushalten verlernen, steigen die Schulden immer schneller – und das mit dramatischen Folgen für zukünftige Generationen“, so Kreuz. Sparer würden doppelt bestraft: Durch Nullzins fehlen Erträge, die Inflation verringert die Kaufkraft.

Eine unkontrollierbare Blase
Es sei also kein Wunder, wenn sich die Menschen abwenden vom Sparbuch und in immer riskantere Anlagen gedrängt werden. Der Aktienmarkt profitiere und laufe ebenso heiß wie der Immobilienmarkt. Kryptowährungen werden gekauft, ohne Risiken und Ertragschancen abzuwägen. „Es bildet sich eine Blase, die nur schwerlich zu kontrollieren ist. Am Ende erschöpft sich der Schumpetersche Prozess mit weitreichenden Folgen: Erst sinkt die Produktivität, dann das Wachstum und schlussendlich unser Wohlstand. Insofern schaden die Notenbanken mit ihrer Politisierung nicht nur der Wirtschaft, sondern den Interessen aller Menschen“, sagt Kreuz.

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