INVIOS im V-CHECK Finanzblog | S&P 500 auf Allzeithoch und zieht der DAX nach? Eine Erklärung auf Basis der Neurofinanz

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Die deutsche Wirtschaft, lange Zeit der Wachstumsmotor Europas, ist im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent geschrumpft und hat damit eines der schwächsten Ergebnisse unter den OECD-Ländern erzielt. Warum steigt dann der DAX seit 2023 weiter und wird das für die restlichen elf Monate in 2024 so bleiben, fragt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH in Hamburg.

In diesem Artikel nutzen wir die Erkenntnisse der Neurofinanz, um die psychologischen Marktbewegungsmuster zu entschlüsseln und untersuchen die Implikationen auf den DAX.

 

 

 

Neurofinanz und Anlegerstimmung: Der menschliche Faktor in der Marktdynamik

Wenn Menschen vor Investitionsentscheidungen stehen, unterliegen sie häufig einer Gefühlsachterbahn. Die Angst, die Gier und die Hoffnung treiben zum Handeln oder zur Untätigkeit an der Börse an. Die Neurofinanz lehrt uns, dass die Finanzmärkte nicht ausschließlich von rationalen Entscheidungsmustern angetrieben werden, sondern stark von menschlichen Emotionen beeinflusst werden. Wenn der S&P 500 ein Allzeithoch erreicht, kann der Anstieg der positiven Stimmung unter den US-Anlegern eine Richtungsbeschleunigung – eine Art psychologischer Dominoeffekt – auslösen, der das Marktverhalten weltweit beeinflusst. Und damit auch den DAX, deren Korrelation mit den US-Märkten seit Jahrzehnten zunimmt. Die jüngsten Headlines über die Euphorie an der Wall Street, nachdem der S&P 500 eine Serie von Allzeithochs erreicht hatte, sind ein Beleg für die emotionale Wirkung und eine Art „selbsterfüllende Prophezeiung“ von zukünftigen Börsenhochs. Durch die zunehmende Bedeutung von passiven Indextrackern erfährt diese Systematik noch eine Beschleunigung bis dann der Trend bricht.

Bullenmärkte, Gewinnsaison und die Auswirkungen auf die Risikowahrnehmung

Die Neurofinanz belegt wissenschaftlich, dass sich während Bullenmärkten die Art und Weise, wie Anleger Risiken bewerten und angehen, psychologisch verändert. Die derzeitige Euphorie rund um den S&P 500 verstärkt diesen Effekt, da die positive Marktstimmung oft zu einer kollektiven Unterschätzung des Abwärtspotenzials führt und die Kurse in die Höhe treibt. Wenn sich die Unternehmen auf die Veröffentlichung ihrer Gewinne vorbereiten, wird der Einfluss der Neurofinanz auf die Risikowahrnehmung noch deutlicher. Unter dem Einfluss des vorherrschenden Aufwärtstrends zeigen die Anleger eine erhöhte Risikotoleranz und erwarten positive Ergebnisse aus den Finanzberichten der Unternehmen. Die positive Rückkopplungsschleifen durch die Finanzpresse in Bullenmärkten verstärkt diese optimistische Tendenz weiter. Dann kommt das Herdentriebverhalten der Märkte ins Spiel, d.h. die Anleger folgen dem vorherrschenden Trend. Wenn der Anstieg des S&P 500 einen starken Aufwärtstrend auslöst, könnten die europäischen Anleger geneigt sein, sich dem Schwung anzuschließen, was u.U. dazu führt, dass der DAX den Aufwärtstrend nachahmt.

Die Quintessenz

Die Neurofinanz gibt nicht nur Antworten auf die Ursache-Wirkungs-Beziehungen, sondern auch Anhaltspunkte für das Risikomanagement und neue Chancen an den globalen Kapitalmärkten zu entdecken. Sie bietet eine differenzierte Perspektive darauf, wie die Risikowahrnehmung das Anlegerverhalten beeinflussen kann und unterstreicht die Bedeutung von Wachsamkeit und fundierten Entscheidungen in einem optimistischen Marktumfeld. Kann der DAX diesem Beispiel folgen und neue Höchststände erreichen? Der Markt ist ein komplexes System mit unendlich vielen Möglichkeiten, weil die Marktakteure irrational handeln und von dieser Marktanomalie kann jeder rationale Investor profitieren.

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